Nachdem Jahrhunderte lang Baustoffe traditionell eingesetzt wurden, kennen wir deren Einsatzbereiche, Vorteile und Grenzen.

Heute ändern sich die Rahmenbedingungen, zu den historischen kommen moderne Baustoffe um die Vorgaben zur Energieeinsparung zu erfüllen. Je mehr Materialien beim Wandaufbau beteiligt sind, um so genauer muß das Langzeitverhalten der einzelnen Baustoffe und deren Wirkweisen untereinander geprüft und beachtet werden. Um so genauer ist deren Verwendung auch hinsichtlich raumklimatischer Qualitäten zu prüfen. Die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien ist eine Eigenschaft, die dabei in den Vordergrund rückt.

  • Zement: härtester Baustoff, Feuchtigkeitsbremse, eindringende Feuchte, Salze zerstören die Konstruktion (Bewehrung). Mindestens 3cm Überdeckung der Bewehrung erspart einen fungizidhaltigen Schutzanstrich aus Reinacrylatharz gegen eindringendes CO2. Nachhaltiges Bauen: Überdeckung und weitere Beschichtung und durch den Ort besondere Belastung beachten.
  • Zementmörtel /Putz: zerstört durch Feuchtigkeitssperre und sich damit lösenden Bausalzen umliegende weichere Baustoffe: beim Abnehmen solcher Putzschichten ist allergrößte Vorsicht geboten: Der Putz kann dann schon Teil des statischen Systems geworden sein. Nachhaltiges Bauen: Entscheidung zwischen beidseitiger Feuchtesperre oder abgestimmtem Feuchte- und Wärmedurchgang. Bei Sanierungen ist von Zement abzuraten.
  • Der Trass* ist ein Gestein, das im Wesentlichen aus Kieselsäure SiO2 (ca. 60 % ) und Aluminiumoxyd Al2O3 (ca. 20 %) besteht. Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Mineralien in geringem Anteil, wie Eisenoxyd (Fe2O3), Magnesiumoxyd (MgO), Calciumoxyd (CaO), Kaliumoxyd (K2O), Natriumoxyd (N2O), Schwefeloxyd (SO3), Manganoxyd (MnO).
  • Erst Zusätze machen den Trass zum Bindemittel. Trassgestein wird zerkleinert und etwa im Verhältnis 1 : 1 entweder mit Weißkalkhydrat vermahlen (dadurch entsteht Trasskalk) oder mit hochhydraulischem Kalk vermengt (dadurch entsteht Trasszement).
  • Beide so entstandenen Bindemittel sind diffusionsfähig, der Trasskalk natürlich stärker als der Trasszement. Daher eignet sich besonders der Trasskalk für Außenputze am Fachwerkhaus. Trasszement dagegen lässt sich hervorragend für Putz- und Mauermörtel am Fundamentsockel und am Untermauerwerk einsetzen.
  • Der Trasszusatz bewirkt, dass die Mörtel das Anmachwasser länger halten und langsamer abbinden. Dadurch entstehen kaum Spannungsrisse. Die Putze werden fester und sind sehr witterungsbeständig. Trassputze sind dauerhaft und weitgehend resistent gegenüber Schadstoffen in der Luft und im Grundwasser. *(Fachwerkhäuser restaurieren – sanieren – modernisieren. Materialien und Verfahren für eine dauerhafte Instandsetzung. 10., erw. Aufl., Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, 2016
    Lenze, Wolfgang 
    .
  • Geeignete reine Bindemittel im Putz sind:
  • Lehm
  • Sumpfkalk
  • Weißkalkhydrat
  • Trasskalk
  • in der Farbe:
  • Sumpfkalk
  • Kalkkasein
  • Reinsilkat
  • Ungeeignete Bindemittel bei Putz sind:
  • Gips
  • hochhydraulischer Kalk
  • Zement
  • Trasszement siehe oben
  • in der Farbe:
  • Zellulose
  • Acryl, Acrylate, Dispersion,
  • Siliconharze
  • Die gebräuchlichsten Zuschlagstoffe im Putz sind:
  • Putz- oder Mauersand
  • Rheinsand oder Flusssand (Grobanteile bis Ø 3 mm)
  • Silber- oder Quarzsand
  • Fasern (textil oder pflanzlich). Alle Produkte sind genauestens zu prüfen anhand der technischen Merkblätter – denn häufig sind scheinbar reine Produkte gemischt, um die Verarbeitung unempfindlicher zu machen. Dies macht sich dann leider in Dauerhaftigkeit, Neigung zu Schimmelbildung, Treiberscheinungen….bemerkbar.
  • in Farbe- was wir vermeiden, Nachteil: siehe Anstrichtechnik
  • Faserarmierung
  • Fungizide
  • Verdicker
  • Entschäumer….

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